Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu verhindern und Grenzüberschreitungen möglichst früh begegnen zu können, ist zentrale Aufgabe von Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe und angrenzenden Arbeitsfeldern. Mit dem schillernden Begriff der Prävention jedoch sind zwar große Hoffnungen, aber auch unterschiedliche Arbeitsansätze verbunden, deren Wirkungen oftmals unklar erscheinen. Mit Blick auf die gegenwärtige Kinderschutzpraxis im Kontext sexueller Gewalt wird deutlich, wie vielfältig die Problemstellungen und entsprechend verschieden die Vorstellungen von guter Prävention sind. Wo genau also fängt Prävention an? Was gehört alles dazu? Und über welche Konzepte und Perspektiven verfügt die Praxis der Kinder- und Jugendhilfe? Mit wachsenden und sich verändernden Problemstellungen, wie bspw. einer zunehmenden digitalen Mediatisierung von Gewalt verändern sich auch die Ansätze der Präventionsarbeit. Diese Entwicklungen und Problemstellungen verlangen unsere fachliche Aufmerksamkeit, die Verzahnung von Wissenschaft und Praxis und entsprechende neue Arbeitsweisen. Klar ist: Prävention gelingt nur dann, wenn alle Perspektiven einbezogen werden, wenn Kinder und Jugendliche gute Zugänge finden, Eltern beteiligt werden und Fachkräfte über die entsprechenden Rahmenbedingungen verfügen – und wenn Prävention als gelebtes Element institutioneller Praxis verankert ist! Die 5. Jahreskonferenz der Kinderschutz-Zentren zum Thema der sexuellen Gewalt beleuchtet in diesem Jahr diese Aspekte rund um das Themenfeld der Prävention. Der Fachkongress liefert eine praxisnahe Standortbestimmung und ermöglicht den Austausch zu Konzepten, Methoden und weiterführenden Praxisperspektiven. Wir wollen aktuellen Entwicklungen kritisch nachgehen und praxisbezogen auf ihre Umsetzung hin diskutieren, so dass Hilfe bei den Kindern, Jugendlichen und Familien ankommt. Insbesondere folgende Fragen werden beim Fachkongress in Leipzig behandelt: Was können wir aus der Geschichte und der Aufarbeitung von sexueller Gewalt lernen? Welche neuen Ansätze gibt es im Bereich der Prävention und wie kommen sie in die Praxis? Wie lassen sich Arbeitsansätze im Feld noch stärker vom Kind aus denken? Was heißt das eigentlich konkret? Und welche Rolle spielen dabei Eltern und andere Bezugspersonen? Was sind die Beiträge der unterschiedlichen Berufsgruppen? Und was können wir voneinander lernen? Und schließlich: Wie steht es um die Rahmenbedingungen in Zeiten permanenter Krisenszenarien? Der Fachkongress richtet sich bundesweit an alle Fach- und Leitungskräfte der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe, juristischer Handlungsfelder, in medizinisch-therapeutischen Einrichtungen und in der Kindertagesbetreuung, an Medien- und Sexualpädagog*innen und Präventions- und Beratungsfachkräfte sowie weitere für den Kinderschutz wichtige Arbeitsfelder. Der Fachkongress wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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